Meine 2 Rad Karriere

Nach ersten Versuchen als 2 Jähriger auf der 200er Zündapp meines Vaters die jedoch wegen der damals noch zu kurz geratenen Gliedmassen kläglich scheiterten, war erstmal 14 Jahre lang Ruhe um meine motorisierte 2 Radkarriere.

In diesem Zeitraum übte ich das Halten der Balance auf einspurig betriebenen Fortbewegungsmitteln (Roller und Fahrrad), so daß ich mit 16 Jahren die ersten Versuche mit motorbetriebenen Ein spurfahrzeugen ohne größere Umfaller anstandslos über die Bühne brachte. Nach einer relativ kurzer Zeit der Schwarzfahrerei auf einer 200er Adler und diversen Verfolgungsjagden mit der Polizei, habe ich legal die Fahrerlizenz erworben.

Als Belohnung für gesetzeskonformes Verhalten wurde ich von meinen Eltern in Form einer 50er Kreidler Florett RS belohnt.

Mit Ihr war ich Sommers wie Winters unterwegs und habe auch so manche Tour unternommen. Unter anderem versuchte ich mal meine Verwandten in der ehemaligen DDR zu besuchen, was jedoch an dem sturen Verhalten der Grenzposten scheiterte, die mir mit meiner sogenannten aufgemotzten kapitalistischen Propagandarennmaschinen die Einreise in den sozialistischen Arbeiter und Bauernstaat verweigerten.

Mit 18 machte ich dann den Führerschein der Klassen 1 + 3 – 640,– DM habe ich damals zusammen dafür bezahlt – und legte mir kurz darauf eine Kawa Z 900 zu an der ich allerdings nicht lange Freude haben sollte.
Nach diversen Umbauten, wie Lenkungsdämpfer, Bronzebuchsen in der Schwinge hinten und Koni – Federbeinen war dieses PS-Monstrum (zumindest für die damalige Zeit) halbwegs sicher über die Straßen zu bewegen. Doch leider spielte die Elektrik immer wieder verrückt ganz schlimm wurde es an einem Samstag kurz vor Limburg.
Nachdem mir zuerst ein etwas merkwürdiger Geruch entgegenschlug, kamen kurze Zeit später schwarze Qualmwolken aus der Lampe und das wars dann. Kabelbaum verschmort. Nach Reparatur lief sie zwar wieder, jedoch wußte keiner mehr welches Kabel für was war, da mangels Masse, unendliche km an gleicher Farbe von mir verbaut wurden.
Mittlerweile war das Auto auch wichtiger – weil Frauen ließen sich halt besser mit einem PKW transportieren, daher wurde die Kawa verkauft. Heute könnte ich mir dafür in den A…. beißen.

Dann kamen die Kinder und die Verantwortung für die Familie. Es wurde ruhig um meine Zweiradkarriere. Als die 40 nahte, die Kinder waren mittlerweile in einem Alter wo sie auch ohne Papa überleben konnten, überlegte ich mir was ich denn nun mache. Schaffe ich mir zwei 20 Jährige an, oder kaufte ich mir wieder ein Moped. Nach langer Überlegung und genauer Selbstanalyse kam ich zu der Überzeugung, daß ich zwei 20 Jährige nicht mehr schaffe.
Also mußte ein Motorrad her. Chopper war mein Traum, doch nach einer Probefahrt auf einer Virago 1100 und einer BMW K100 war meine Entscheidung gefallen. BMW K100 mußte her und 2 Wochen später war ich stolzer Besitzer einer roten K 100 mit 64.000 km Laufleistung. Nach kurzer Eingewöhnungszeit (1/2 Jahr) stand die erste größere Tour an und die führte mich nun gegen Osten in die mittlerweile befreite ehemalige DDR sowie kreuz und quer durch Deutschland. Norkapp war als nächstes dran, dann Österreich, und die Schweiz. Auf der Heimfahrt aus der Schweiz schießt mich ein dann ein Schweizer auf der A5 bei Offenburg ab.

Mir nicht viel passiert, außer 2 gebrochenen Rippen, ein paar Blutergüssen und einer großen Brandblase am Bein ging’s mir recht gut, so das ich nach 3 Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Aber meine arme treue BMW oh je, Gabel krumm, Lenkeranschlag weg, Delle im Tank, Schutzblech vorne gebrochen, alle Plastikteile angebrochen bzw. abgesplittert, Lampe kaputt, Windschild zerbrochen Lenker krumm. Nichts desto trotz, nachdem ich dann wieder halbwegs genesen war, war die BMW ruckzuck wieder fahrbereit und sah dann leicht farblich abgeändert aus.
Nachdem mein Ex-Schwager offen fahren durfte, brauchte er ein neues Bike und er fragte mich welches ich kaufen würde. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Yamaha GTS 1000 A angeboten und nach der Besichtigung hat er sie gekauft, aber ich sollte sie ihm nach Hause fahren was ich auch tat. Auf der ganzen Fahrt 70 km habe ich mich geärgert bis zum geht nicht mehr, das ich sie nicht selber gekauft habe. 1 Jahr später stand sie in der Zeitung und er wollte sie wieder verkaufen. Da die BMW K 100 mittlerweile 120.000km auf der Scheibe hatte, habe ich dann zugeschlagen und die GTS 1000 A vom Schwager gekauft.

Das ist Sie meine YAMAHA GTS 1000 A