7. Tag Ennis – Clifden, 227 km
23.05
Heute haben wir uns den berümtesten Punkt Irlands „The Cliffs of Moher“ und den ärmsten Landstrich von Irland vorgenommen, die „Burren“.
Auch dieses Mal hatte der Wettergott uns wieder furchtbar lieb und er bescherte uns traumhaftes Wetter mit Sonne blauen Himmel und ein bißchen Wind zwar nicht besonders warm (15°, das war so die normale Temperatur tagsüber) aber trocken.
Noch ein gemeinsames Foto zum Abschied und weiter
gehts.
Man sieht es nicht aber man muss sich immer darüber im klaren sein, daß die grünen Wände links und rechts der Straßen nichts anderes sind als harte Steine bewachsen mit Grünzeug. Manchmal kann man das auch noch deutlich sehen.
Die „Burren“ eine spärlich bewachsene einsame und verlassene Gegend. Die wenigen Häuser die dort stehen, sind entweder verlassen oder man sieht es ihnen an das die Besitzer hier keine Reichtümer erwerben können. Hier ist das bißchen Boden winfach von dem ständig blasenden Wind verweht worden. Die meisten Ihren die während der großen Hungersnot nach Amerika auswanderten kamen von hier. Langsam kommen wir wieder in die Nähe von Zivilisation und es tauchen wieder die obligatorischen Burgen und Ruinen (Dunguaire Castle) auf.
Langsam nähern wir uns auch unserem Tagesziel. In dem B&B Prospekt stand, das wir an unserem Zielort von einem Hund begrüßt werden, der uns auch zu den hauseigenen Cliffs führen würde, haben wir natürlich als reine Werbung abgetan.
Nein das Prospekt hatte nicht gelogen, „Lady“ heißt die alte Dame und begrüßt uns freundlich im „Rockmount House„!
Nachdem wir uns umgezogen hatten, und wir Lady fragten „Would you show us the way to the cliffs?“ Machte sich die alte Dame mit uns im Schlepptau auf den Weg und führte uns zu den Klippen.
Unsern Spaziergang entlang der Klippen, verlief dank der Hilfe von Lady ohne Probleme. Nachdem sie stolz wie Harry uns wieder gesund und munter im Hof abgeliefert hatte, wollten wir uns auf den Weg Richtung Abendessen machen. Die Chefin des Hauses wollte Ihre Tochter im nächsten Ort abholen und hat uns direkt mitgenommen. Ungewohnt wenn man auf der verkehrten Seite im Auto sitzt. Nach dem Abendessen sind wir dann mit einem Taxi zurück in unsere Unterkunft, waren doch ca. 5 – 6 km zu laufen und es war stockdunkel ohne Straßenlampen.
Am nächsten Morgen unsere Frühstücksecke mit Blick Richtung Klippen. Haus ist sehr zu empfehlen, sehr liebe und nette Menschen!
8. Tag Clifden – Ballina, 207 km
Morgens wie üblich nach einem reichlichen irischem Frühstück mit üppigem Smaltalk garniert, wurden die treuen Pferde wieder gesattelt und weiter ging es zum nächsten Etappenziel.
Ein Schloß direkt an den Berghang geklebt nur für eine Person erbaut, die dann dort ihr Leben verbrachte. Eine junge, schöne und einsame Frau, die geheiratet wurde und dann hier in der Einsamkeit den Rest ihres Lebens verbracht hat. Kylemore Abbey.
Da es noch recht früh am Morgen war, waren wir wieder die ersten vor Ort und standen vor verschlossenen Türen. In Irland geht es wohl erst so gegen 10 Uhr richtig los. So spannend war es jetzt auch nicht direkt, also nach kurzem Fotoshooting weiter gen Norden. Auch diesmal war uns da Wetter wieder hold, zwar kalt aber trocken.
Überall Burgen und Schlösser und landschaftlich sehr abwechslungsreich, man meint nicht das wir immer weiter in Richtung Norden fahren.
Zwischenstopp und Zigarettenpause an einem See der jedoch aufgrund des Windes sich anstellte wie ein kleines Meer. Wie man sehen kann war es dort auch ziemlich kalt.
Wir nähern uns wieder der Küste Irlands, hier liegt „Ceide Fields“ ein historisches über 5 – 6000 Jahre altes Siedlungsgebiet.
Hier ist es sehr windig, die gefühlte Temperatur dürfte so um die 6 – 10 Grad liegen, tatsächlich waren es aber 15 Grad. Sehr schön zu sehen wir hier das Meer die Felsen bearbeitet hat.
Ankunft bei strahlendem Sonnenschein in der Red River Lodge. Auch hier haben wir wieder eine super Unterkunft. Nachdem wir geduscht und uns umgezogen haben, wurde erstmal auf der Terasse ein Teechen geschlürft.
Am Abend dann ein Fußmarsch ca. 3 km zum nächsten Pub wo wir dann wieder gemütlich bei Musik und Tanz unser einfaches aber gutes irisches Abendessen zu uns genommen haben. Zur Verdauung ging es dann die 3 km wiedr zurück. Wenn man einen ganzen Tag auf dem Bock sitzt tut das richtig gut.
9. Tag Ballina – Glenties, 215 km
Heute bewegen wir uns in Richtung Glenties unserem nächsten Etappenziel, die Länge unserer Touren, so um die 220 km herum ist ideal, so haben wir genug Zeit um uns die Sehenswürdigkeiten Irlands anzusehen und davon gibt es eine Menge.
Rätselaufgabe, was bedeuten die beiden Begriffe – kleiner Tipp ist in der Muttersprache der Iren geschrieben.
Zwei Grazien und zwei Diven auf einem Bild, nicht jeder hat das Glück! 🙂
Eines unserer ersten Ziele welches wir erreichen ist Carrowmore, die konzentrierteste (zumeist in Reihen geordnete) Anhäufung von Megalithanlagen in Irland.
Unser nächstes Etappenziel sollen die Klippen von Slieve League sein, 601 Meter hoch, angeblich die höchsten in Europa, das stimmt aber nicht ganz, Klippen in Norwegen sind ca. 200 m höher.
Auf der Fahrt dorthin immer wieder verwunschene Schlösser und Burgen in der Ferne und uralte Friedhöfe.
Rundtürme sind ein Wahrzeichen Irlands. Ebbe ja auch sowas gibt es in Irland, liegt ja schließlich im Meer die grüne Insel. Mal wieder warten auf die Fähre und Irland im Vorbeiflug.
Auffahrt nach Slieve League, nachdem wir das Tor geöffnet hatten und über die Viehsperre hinweggefahren sind ging es aufwärts. Ankunft oben auf den Klippen auf dem kleinen Besucherparkplatz.
Wir stehen oben und natürlich ein stolzes Gruppenfoto. 600 Meter unter uns dümpelt ein etwas größeres Besucherschiff vor sich hin.
Rob und Andrea wagen sich ganz vorne an den Rand der Klippen um einmal hinunter zu fotogafieren, nicht ganz ungefährlich.
Ist schon geil dort oben zu stehen und festzustellen, wie klein doch die Welt ist.
Aber auch diesen tollen Fleck Erde müssen wir wiedr verlassen und wenden uns nun in richtung Übernachtung, bis dahin sind es noch ein paar Meter. Und abwärts gehts diesmal Rob und Vera vor uns, haben wir uns immer abgewechselt.
Nach so einem tollen Tag hatten wir dann auch das Glück eine tolle Unterkunft zu erhalten. Das Avalon Haus in Glenties. Ich kann nur sagen ich bin begeistert von unseren irischen Gastgebern. Die nettesten und freundlichsten Menschen die ich bisher auf meinen Touren kennengelernt habe.
10. Tag Glenties – Bushmills, 199 km
Giant’s Causeway ist heute unser Ziel.
Nach einem ausgiebigen irischen Frühstück geht es gestärkt weiter in Richtung Norden, dem nördlichsten Punkt Irlands zu. Die Sonne scheint und es kann gar nicht besser sein, obwohl der Wetterbericht mal wieder Regen vorher sagt.
Es ist unglaublich bisher haben wir vielleicht insgesamt 2 Std. Regen gehabt, aber nie so heftig das wir so richtig nass geworden sind. Ok die Temperaturen sind jetzt nicht wirklich der Bringer, aber man kann es aushalten, Tagsüber so um die 15 Grad.
Konzentrierte Blickführung, weil ist Linksverkehr!!
Ein Riese und ein Zwerg
Gegen 14:00 sind wir dann in unserem B&B ziehen uns noch schnell um und laufen zur 200m entfernten Bushmills Distellerie um noch die letzte Distellerieführung mit zumachen.
Nach einer Runde in der Distillerie und der Verköstigung eines Bushmills Whiskeys gehen wir leicht alkoholgeschwängert zurück zu unserer Unterkunft.
Nach einer ausgiebigen Duschrunde geht es zum Abendessen in den nächsten Pub.
Übrigens das Haus wo wir übernachtet haben ist nicht zu empfehlen, (Cottesmore B&B) daher auch kein Link. Der englische Hausherr war der Meinung, das wir mehr bezahlen sollten, als der gebuchte Preis.
11. Tag Bushmills – Skerries, 271 km
Bevor wir wieder Bushmills verlassen bekommen wir noch einen Tipp von unserer Vermieterin, sie war viel freundlicher als der Hausherr. Sie war der Meinung wir sollten nicht „The Ripe-Robe Bridge“ anfahren, da diese erst ab 10 Uhr geöffnet ist.
Ein paar Eindrücke von der Nordküste Irlands.
Sie gab uns den Tip statt dessen nach „The Black Hedges“ zu fahren einer 200m langen Allee bestehend aus einer Art Hainbuchen, deren Äste in geschwungener Form über die Straße ragen. Es ist die Straße die am meisten für Hochzeitsfotos, Auto und Motorradpräsentationen fotografiert wurde. Seht selbst die Bilder sprechen für sich.
Den nächsten Punkt den wir ansteuern ist Monasterboice, wieder ein Haufen Steine die die Menschen im 8 Jahrhundert kunstvoll übereinandergeschichtet haben – man nannte das auch Kloster bauen, interessant die Rundtürme, die Steine sind ohne Mörtel so aufgebaut das sie blickdicht sind. Um dieses Kloster herum ein Friedhof, mit Gräbern noch aus dem 17 Jahrhundert, teilweise Gräber in den Gräbern, teilweise in den Ruinen selbst und so dicht aneinander und ineinander das man nur über die Gräber zu den anderen Gräbern kommt. Dieser Friedhof wird bis in die heutige Zeit genutzt.
Bekannt ist Monasterboice über seine Hochkreuze, das höchste ist über 5 Meter hoch und stammt irgendwann aus dem 8 – 11 Jahrhundert.
Sogar die Wickinger waren schon hier und haben das Kloster wohl des öfteren besucht und ausgeraubt.
Von Monasterboice geht es weiter nach Skerries, hier noch eine kurze Besichtigung der Mühlenanlage, außer das hier wohl die einzige fünfflügelige Windmühle der Welt steht, nichts besonderes in diesem Mühlenpark. Skerries ist ein Städtchen direckt am Meer gelegen, schöne Uferpromenade. Lolaido House.
12. Tag Skerries – Limerick, 273 km
28.05
Heute geht es in Richtung Limerick.
Erster Haltepunkt ist Newgrange steinzeitliches Hügelgrab im Boice Valley. Da wir heute 283 km vor uns haben wollen wir möglichst früh in Newgrange sein, sind wir auch, aber nachdem wir hören wie lange die Führung dauert entscheiden wir uns weiter zu fahren. Noch ein kurzer Blick auf das riesige Hügelgrab und weiter geht’s in Richtung Limerick.
Unterwegs werden wieder einige Ruinen die irgendwo in der Pampa stehen noch mitgenommen. Warum die Menschen früher wie blöd Steine aufeinander geschichtet haben bleibt wohl ein Rätsel, sämtliche Weidezäune auf dieser grünen Insel sind aus Stein.
Dann fahren wir nach dem geschichtlich wohl wichtigsten Ort Irlands „The Hills of Tara“ ehemaliger Krönungsort der irischen Könige.
Die wirklichen Ausmaße dieses geschichts-trächtigen Ortes erschließen sich einem eigentlich wohl nur aus der Luft. Zumindest hat man von hier aus einen tollen Rundumblick, das wird wohl auch der Grund für die Wahl dieses Platzes gewesen sein.
Von hier aus geht es weiter nach Clonmacnoise einem weiteren Steinhaufen aus der Vergangenheit. Ähnlich aufgebaut wie Monasterboice nur größer und touristisch ziemlich überlaufen, das macht sic natürlich sofort bei den Eintrittspreisen bemerkbar.
Wir sparen uns diese und sehen zu das wir wieder Asphalt unter die Räder bekommen. Gegen 15 Uhr erreichen wir Limerick und fahren das Hotel an was auf unserem Übersichtsplan steht. Leider mussten wir feststellen es war das falsche, unser richtiges Hotel liegt in der Innenstadt, also weiter.
Aber da hatte ich dann voll in die Scheiße gegriffen. Alle bisherigen B&B Unterkünfte waren Top, (Bushmills leider zu teuer, waren ja auch Engländer) knöpften uns nochmal zusätzlich 15% mehr ab keine Ahnung wofür, daher ist dieses Haus nicht zu empfehlen. Von Sauberkeit und Zimmern her waren alle B&B’s Top gewesen.
Jedenfalls das Beauty Hotel in Limerick war das Letzte, dreckig, keinen eigenen Parkplatz, laut, die Dusche zu eng, die Betten durchgelegen und die ganze Nacht über Remmi Demmi in den darunter gelegenen Kneipen. Wir haben das Beste draus gemacht, unseren Probewhiskey von Bushmills musste halt dran glauben. So früh wie möglich am nächsten morgen haben wir das Hotel ohne Frühstück verlassen. Wir wissen schon warum wir Städte meiden. Auch das Abendessen war nicht wirklich gut, eher schlecht. Also Limerick weitläufig umfahren und meiden.
Weiter gehts mit den Tagen 13 – 16