8. Tag Jokkmokk – Vilhelmina, 383km
Heute kannste voll vergessen. Jokmokk hat uns mit Sonne und ein bißchen Regen empfangen und weinend verabschiedet, daher auch keine Fotos. Die ersten 30 km waren ja noch trocken, aber dann, nur Regen und Kälte, genau umgekehrt wie bei der Hinfahrt. Hoffentlich bleibt es nicht so. 370 km nur im Regen und bei einer Lufttemperatur um die 5-8°. Auf den Bergen nach Norwegen hin ist bereits der erste Schnee gefallen.
100 km südlich von Jokkmokk läuft uns das erste und letzte Rentier über die Straße. Vor uns ein Autofahrer, bremst ganz plötzlich nachdem das Rentier schon längst im Wald verschwunden ist. Brenzlige Situation, komme gerade noch an dem Idioten vorbei. In Vilhelmina schlagen wir unser Nachtlager bei Saiva Camping auf. Hütte kostet 400 Kr.
Auf den letzten Metern vor dem Campingplatz in Vilhelmina ist es trocken, hält aber nicht lange kaum sind wir in der Hütte, kommt der nächste Wolkenbruch.Sogar die Spatzen sonst recht scheu suchen Schutz auf unserer Veranda. Aber so schnell wie der Regen kam war er auch wieder vorbei.
Als die Sonne wieder rauskommt zaubert sie Farben in die Landschaft, die man leider nicht so wie in Wirklichkeit auf Fotos wiedergeben kann.
9. Tag Vilhelmina – Kvarnsjö (bei Äsarna), 320km
Beim Start war es trocken und wärmer als gestern, aber das hielt nicht lange zumindest mit der Wärme nicht. heute war der kälteste Teil bisher. Aber der Tag blieb trocken und das war die Hauptsache. leider ist die E 45 teilweise verlegt worden, so daß wir nicht an den schönen Seerastplätzen vorbeikamen. In Äsarna haben wir einen heißen Kakao getrunken und uns nach der Entfernung nach Kvarnsjö erkundigt. 2 Meilen meinte der Wirt! Mit den Entfernungen haben sie es hier nicht so besonders. Es waren 20 km. Die letzten 5 km von den 20 waren Schotter aber es hat sich gelohnt. Ganz abgelegen ein Campground in einem kleinen Ort mit 5 Häusern. Von unserem Balkon hatten wir einen fantastischen Blick über die Wälder.Das Tippi war der Grillplatz und durch die offene Tür ging es in den Frühstücksraum. Für ein geringes Aufgeld konnten wir morgens sogar ausgiebig frühstücken mit allem was das Herz begehrte. Diese Hütte bzw. Unterkunft war die Billigste (340 kr.) und die Beste. Dusche, 2 Schlafzimmer, TV, Balkon, super sauber, Frühstück und Unterstand fürs Moped .Abendstimmung in Kvarnsjö Für’s Abendessen mußten wir nochmal zurück nach Kvarnsjö, haben dort lecker vom Büfett gegessen in einem Restaurant das zu einem Einkaufscenter gehörte. Um diese Jahreszeit ist es in Nordschweden schwierig noch geöffnete Restaurants zu finden. die auf den Campgrounds sind bereits alle zu. Zurück in unserer Unterkunft haben wir den Sonnenuntergang von unserem Balkon aus genossen. Die Farben im Norden die das Licht zaubert sind immer wieder beeindruckend.
10. Tag Kvarnsjö – Leksand, 299km
Heute haben wir lecker gefrühstückt, das Angebot von der Vermieterin unserer Unterkunft war einfach zu verlockend. Frische Brötchen, Marmelade, frische Milch, Honig, Eier, Rentierfleisch, Gurken, frischen Kaffee +++. Als wir losfahren sieht der Tag wieder nach Regen aus, aber es bleibt trocken. Je weiter wir nach Süden kommen desto wärmer wird es wieder. Die Temperaturen kommen so langsam wieder in den 2 stelligen Bereich. Wir machen Rast an einsamen Plätzen, die scheinbar nur von Anglern besucht werden. Die Ruhe und die unbelassene Natur sind immer wieder schön anzusehen.
Gegen Mittag machen wir Rast an einer Tankstelle an der ich bereits 2003 auf unserer Nordkapp-Tour tanken wollte, aber leider war sie damals geschlossen, war ja Sonntag. Diesmal war Dienstag, tanken wollten wir eigentlich nicht, sondern nur was essen. Aber leider war sie wieder geschlossen, ich nehme an „wegen Reichtum“. Naja was solls, hab dann noch ein paar Fotos von dem Fluß gemacht der direkt unterhalb der Tankstelle verläuft und sind dann weitergefahren.
In Leksand – Camping direkt am schönen Siljan-See haben wir dann unser Nachtlager aufgeschlagen. Preis für die Hütte 600 skr. Wie gesagt es wurde wieder wärmer und wir konnten sogar wieder die Sonne abends auf unserer Veranda genießen.
Rund um unsere Hütte herum wuchsen Preiselbeeren in unvorstellbaren Mengen. Der ganze Boden war rot davon.Um unsere Hütte herum schlich ein älterer Mann durch das Unterholz und hielt ein Art rechen in der Hand mit dem er durch die Preiselbeersträucher strich. Ich fragte ihn was er da mache und ob ich das mal sehen könnte. Er verstand zwar kein Wort aber die Zeichensprache ist ja international und so gelang es mir ein Bild von einem Preiselbeersammelgerät zu machen.
Aber auch mit ganz normalem Pflücken hat man innerhalb von einer Minute schon einiges in der Hand. Und schwub waren sie in meinem Mund verschwunden. Leicht säuerlich mit leicht herben Nachgeschmack. Nachdem wir abends in Leksand beim Chinesen gegessen haben, führen wir das Hühnchen am See spazieren. Romantische Abendstimmung am Siljasee. Ein herrlicher Sonnenuntergang den wir bis zur letzten Sekunde auskosten. Zum Abschluß noch ein Bierchen, ein schöner Tag geht zu Ende.
11. Tag Leksand – Hjo, 357 km
Auch dieser Tag beginnt wieder recht schattig aber der Tag ist ja noch lang und wir bewegen uns ja kontinuierlich in Richtung Süden. Dank unserer Mowhak-Klamotten von Polo machen uns die Temperaturen nichts aus.Ständiger Begleiter auf allen Wegstrecken in Schweden sind diese Schilder, aber einen Elch gesehen haben wir keinen, die sind um diese Jahreszeit noch in den Bergen.
Man kann noch nicht mal in Ruhe eine Stange Wasser in die Ecke stellen schon hat die Sozia die Kamera gezückt und hält diesen intimsten privaten Moment für die Öffentlichkeit fest.Wir hatten heute eine herrliche Strecke bei super Wetter, vor allen Dingen nicht mehr die E 45. Die Emma hat uns durchs Hinterland gelotzt. Tolle Kurven aber um den Elefanten was auf die Ohren zu geben hat es nicht gereicht.
Abends am Vättern-See zog sich leider der Himmel wieder zu. Hütte 375 skr unterster Standard dafür direkt am See. Morgen nochmal 300 km und dann geht es heimwärts.
12. Tag Hjo – Höör, 330 km
Ein weiterer Raststopp führte uns an diesen kleinen See mit tausenden von Libellen in unterschiedlichen farben und Größen. Der richtige Platz um uns mal ein Stündchen ins Gras zu hauen.Die Temperatur nähert sich wieder heimischen Werten. Nachmittags hatten wir ca. 20 Grad. Ansonsten war die Strecke eigentlich recht ereignislos, bis auf die Probleme mit der Mastercard. Bezahlen des Benzins ja, der Wurst nein. Hütte in Höör 650 skr schön groß aber ansonsten so lala. Auf den Campgrounds ist um diese Zeit rein garnichts mehr los. Die meisten Camper sind weg. Daher war es auch kein Problem irgendwo eine Hütte zu bekommen.noch ein kurzer Spaziergang in der Abendsonne am See und dann war der Tag gelaufen. Die letzte Nacht in Schweden.
13. Tag Höör(S) – Wangels(D), 314 km
Hier gibt es keine Bilder mehr zu, bzw. sind die gleichen wie auf der Seite eins. Abenteuerlich wurde es noch als die Emma uns mitten durch Malmö durchgelotzt hat, ich habe gedacht hier kommen wir nie wieder raus. Durch dunkle Ecken, mitten durchs Industriegebiet, über einsame Wege und schwubs standen wir vor dem Mauthäuschen der Öresundbrücke.
In Wangels angekommen bereiteten uns Martin und Dagmar einen herzlichen Empfang. Bei Grill und Bier haben wir noch ein Paar gemütliche Stunden verbracht. Am anderen Morgen die EFI verladen und wieder auf die Autobahn nach Hause.