Tag 10, 11 + 12

10. Tag   Urjala – Vaasa, 310 km
06.07.2009

Abschied von unserem kleinen See. Heute morgen war es recht frisch, doch im Laufe des Tages kletterten die Temperaturen auf 18 – 20 Grad und es blieb trocken. Am Anfang hat mein Navi uns durch kleine kurvige Straßen geführt. Das haben TomTom und Garmin nicht so drauf. Leider darf man ja nicht schneller als 80 kmh fahren. Zwischendurch als Marschverpflegung haben wir uns einen Hamburger reingezogen, der war echt gut, aber nicht von MCDoof oder Burgerking sondern einheimischer finnischer Fast-Food.         Nach 150 km ging es dann leider wieder nur geradeaus und das zog sich bis Vaasa so. Und immer wieder die LKW’s mit Anhängern so lang wie bei uns die Sattelauflieger.           Bei der nächsten Rast hatte Volkmar eine SMS von seiner Frau bekommen. Nach Rückruf von Volkmar, allgemeines Gelächter. Sein Auto hatte mal wieder übermäßig die Umwelt verschmutzt und literweise Öl in der Landschaft verstreut. Nein nicht weil das Auto so alt ist und langsam inkontinent wird, nein sondern weil Volkmar langsam senil wird und wiedermal vergessen hat nach dem Ölwechsel auch wieder den Öldeckel draufzuschrauben. 🙂           Aber davon haben wir uns bestimmt nicht die Laune verderben lassen sondern ganz im Gegenteil. Es trug zur allgemeinen Erheiterung bei und umso schöner war es, die nicht ölverschmierte Natur ringsum zu geniesen. Schilfkolben, Seerosen, Rentierflechten die man übrigens bei uns teuer bezahlen muß für Grabschmuck im Winter, dort wächst sie überall in freier Natur, sowie diese Lilie.                                            Bevor wir unseren Zeltplatz ansteuerten noch mal kurz in einen finnischen Supermarkt, Topcase und Seitenkoffer, die jetzt schon wieder etwas Platz hatten, mit Essen und Lapin-Kulta (finnisches Bier, schmeckt nicht schlecht und ist preislich noch ok) vollgestopft.Zeltplatz in Vaasa, Hütten waren keine mehr zu bekommen, aber wir hatten ja unsere Zelte. 50 Meter entfernt war die Küche und so konnten wir dort sitzen und unsere Zelte und Bikes fest im Blick haben, was aber eigentlich in den nordischen Ländern nicht zwingend notwendig ist.           

 

Chris beim Verspeisen ähnlicher Gerichte, allerdings aus einer niederländischer Feinkostkette.

 

 

 

 

Carsten und ich beim Zubereiten unserer lecker Tütennudeln ala Bolognese oder Carbonara von Feinkost Albrecht.

 

11. Tag   Vaasa – Oulu, 330 km
07.07.2009

Die ganze Nacht hat es immer wieder ein bißchen getröpfelt aber nicht der Rede wert. Als wir uns dann wieder auf die Socken gemacht haben, war es mittlerweile trocken, aber das sollte nicht lange anhalten.

Als so die ersten zarten Regentropfen sich blicken ließen, machen wir noch schnell ein Päuschen, Regenklamotten anziehen, Zigarettchen rauchen usw.         

An diesem Rastplatz war eine interessante Ausstellung in der alle Steinsorten die es in Finnland gibt, ausgestellt, beschrieben und mit Fundort versehen waren.                                                           Nach der Hälfte der heutigen Tagesetappe fing es dann richtig an zu regnen und alles wurde grau in grau. Naß und kalt gerade mal 10 Grad, bis nach Oulu. Da tat dann mal ein Stopp für heißen Kaffee gut.Auf der anderen Straßenseite stand ein Holzkirche, die Volkmar dann mal etwas genauer erkunden mußte.         Die Kirche hatte einen seperaten Glockenturm, alles aus Holz gefertigt. Einige Eindrücke vom Inneren der Kirche, festgehalten von Volkmar.                                        Ja was soll das bloß heißen, könnt ihr ja mal versuchen laut zu lesen, aber brecht euch die Zunge nicht ab.Kurz vor Oulu, nochmal Kaffee entsorgen, Kaffee nachtanken und aufwärmen. Eine freundliche junge Dame hinter dem Tresen gab sich alle erdenkbare Mühe uns wieder aufzuheizen.          Ankunft in Oulu auf dem Campingplatz, je 2 von uns haben dann einen Schuhkarton gemietet. Den Abend haben wir gemeinsam in der Gemeinschaftsküche des Campingplatzes verbracht, bis der große Regen kam.     

 

12. Tag   Oulu – Rovaniemi, 250 km
08.07.2009

Heute morgen war es dann wieder trocken und etwas wärmer, ich habe das warme Jackenfutter trotzdem reingemacht, war denn auch gut so. Ab und zu hat es auch immer wieder ein bißchen geregnet aber nichts weltbewegendes. Bei unserer ersten Rast morgens so gegen 10:30 Uhr, in einem kleinen finnischen Tante-Emma-Laden mit angeschlossenem Gast und Schankraum, erwischte mich mal wieder das Pech. Im Gastraum saßen mehrere Finnen die schon alle einen im Tee hatten. Bei unserer Abfahrt sprang mich eine Dame an und drückte mir einen dicken Schmatzer auf den Helm. Wäre ich anschließend in eine Alkoholkontrolle gekommen, hätte ich den Rest der Tour wohl laufen können.               Zwischendurch Rast zum anziehen der Regenklamotten. Außer Chris brauchte ja keiner den Ganzkörperkondom anziehen, den Carsten, Volkmar und ich hatten ja Goretexklamotten.

 

   Zwischendurch zeigte sich auch mal hin und wieder die Sonne aber im großen ganzen blieb es doch recht frisch. 46 km vor Rovaniemi sind wir auf die Eismeerstraße eingebogen. 6 km weiter haben wir dann an einem Muistomerkki („mußt du dir merken“ oder auf deutsch „Denkmal“) eine Rast eingelegt. Es war hier richtig warm, die Sonne schien, Chris zog die Regenklamotten aus und weiter gings in Richtung Polarkreis.                   

 

 

 

 

 

10 km vor Rovaniemi fing es wieder an zu regnen. Wieder rein in die Regenklamotten und weiter bis zum Campingplatz, übrigens der selbe Platz den Volkmar und ich auf unserer Nordkaptour 2003 besucht haben. Koffer runter und dann wollten wir noch 6 km weiter bis zum Polarkreis. Aber erst mal eine Stunde auf der Veranda gesessen und gewartet bis der Regen aufhörte. Und während wir da so sitzen und warten, kommt ein Mercedes mit LDK Kennzeichen um die Hütte gebogen und parkt direkt neben uns. Es steigt einer aus und folgenden Spruch auf den Lippen: „Jetzt fahr ich schon bis zum Polarkreis um mal keine LDKer zu sehen und was passiert? Da stehen doch tatsächlich 2 Bikes mit LDK-Kennzeichen! Vor denen ist man auch nirgendwo sicher!“ Der Fahrer des PKW kam aus einen nur paar km von uns entferntem Ort. Ja die Welt ist klein.

  

Am Polarkreis war nichts los kaum Besucher. Carsten und Chris machten noch einen Sprung über den Polarkreis von Süd nach Nord, Volkmar und ich brauchten das ja nicht mehr, denn wir hatten das schon 2003 hinter uns gebracht.Schnell noch einen der wenigen Besucher fürs Gruppenfoto verpflichtet.           Hier zeigt Chris welche Strecke er bis jetzt zurückgelegt hat.Hier wohnt der Nikolaus das ganze Jahr über. Man kann sogar mitten im Sommer bei ihm eine Audienz bekommen.        Schnell noch ein paar Karten geschrieben, ausgefüllt und eingeworfen. Die Karten werden dann vom Nikolaus, der wohnt nämlich hier, zum Nikolaustag verschickt. Die rotbemützte Dame ist eine der Elfen die dem Nikolaus das ganze Jahr über hilfreich zur Seite steht.             Ein paar Impressionen von der Gegend um unseren Campingplatz herum.      

Volkmar unser Starkoch, beim zubereiten na was wohl? „Spagetti mit Hackfleischsoße!“
Dieses köstliche Mal hatten wir uns vorher hart erkämpft, bei der Suche nach einem Supermarkt, wurden wir getrennt und jeder von uns hat seine private Abkürzung zum Supermarkt genommen. Aber wir haben es dann doch geschafft zusammen wieder vom Supermarkt zum Campingplatz zurück zu fahren.
                                     

Mitternachtssonne über unserem Campingplatz, hier am Polarkreis geht die Sonne nachts nicht mehr unter und es ist taghell.

 

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